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"Oh, wie toll", "ihr habt es gut", "Träume muss man leben", "wie geht das denn?", "seid ihr sicher?" "ich bin neidisch", "soviel Nähe, geht ihr euch da nicht auf die Nerven?" ...


Solche Sätze und viele Gespräche haben wir gehabt, als wir uns im Februar 2022 entschlossen haben, es tatsächlich zu machen: 6 Monate auf unserem Boot zu leben und zu arbeiten. Es hat sich aber nicht einfach ergeben, oder ist uns zugefallen, wie manch einer glaubt. Wir haben auch nicht "einfach Glück im Leben".



Es gehört ein bisschen Mut, eine Prise Verrücktheit, natürlich auch Glück dazu. Aber vor allem muss man sich entscheiden eine Chance, die sich bietet auch zu ergreifen und sich nicht von Zweifeln und Ängsten (schon gar nicht denen von anderen Menschen) davon abhalten lassen. Und natürlich, wenn man zu zweit ist, sollte man einen gemeinsamen Traum haben.



Unser gemeinsamer Traum ist es schon lange viel Zeit auf unserem Schiff zu verbringen - weil wir uns dort einfach wohl fühlen, das Bootsleben gleichermaßen genießen und Kroatien und seine Küsten- und Insellandschaft einfach immer wieder so wunderschön finden. Hier mehr Zeit zu verbringen ist schon lange unser Wunsch. Jetzt hatte Corona für uns die Möglichkeit des im home-office arbeiten mit sich gebracht. Da kann der Vollzeit arbeitende Gatte schon mal arbeiten wo er will. Seit März 2020 war Thorsten zuhause im home-office oder auf dem Boot im "boat-office". Da konnte er dann nebenbei auch die vielen Renovierungsarbeiten angehen.






Ich war in Deutschland viel mit Betreuung der Enkel und Eltern beschäftigt und habe gleichzeitig eine Fotografie-Ausbildung gemacht, die dann auch meistens online war...








So sah es eigentlich nicht danach aus, das sich etwas ändert. Aber die Verwirklichung von Träumen darf man nicht an der Weg, der dorthin führt, koppeln. Ich hatte keine Ahnung, wie ich auf dem Boot in Kroatien wohnen sollte, ohne meine Lieben zu vernachlässigen...


Allerdings haben wir uns beide immer wieder ausgemalt dort zu sein, uns wohl zu fühlen, das Land, das Meer, das Bootsleben zu genießen. "stell dir vor...." waren oft Gesprächsanfänge. Wir haben uns ausgemalt, wie das Leben dort aussehen könnte - ohne zu wissen, wie wir das verwirklichen konnten.


Im Laufe des Jahres 2021 sind meine Eltern in die Nähe meiner Schwester umgezogen, sodass sie nun die "Hauptkümmerin" ist. Danke liebe Anke + Familie! Ich bin natürlich weiter für meine Eltern da, aber auch schon von Langenfeld aus eher telefonisch und ab und zu auch persönlich.

Meine Tochter hat entschieden mit ihren Kindern 6 Monate auf Reisen zu gehen, sodass mein Oma-Dasein für ein halbes Jahr eher aus telefonieren besteht.

Diese beiden Faktoren waren ja von uns nicht planbar. Es hat sich so ergeben. ;-)


Nach dem Motto: "Wenn nicht jetzt, wann dann" und nicht erst, wenn wir in Rente gehen, haben wir für uns sehr schnell die Möglichkeit erkannt unseren Traum umzusetzen. Natürlich musste Einiges vorbereitet und organisiert werden. Aber das ist es doch allemal wert!

Natürlich gibt es auch in Deutschland für uns Termine und Veranstaltungen, die wir gerne wahrnehmen wollen, Freunde und Familie, die wir sehen möchten. Aber erstens kann das auch mal ein halbes Jahr pausieren ohne Schaden zu nehmen und zweitens sind wir ja nicht aus der Welt.


Als wir vor 3 Jahren unseren neuen Liegeplatz ausgesucht haben, haben wir uns sehr bewusst für einen Hafen in der Nähe von Split entschieden. Hier gehen täglich Flüge nach Düsseldorf oder Köln. Wir können also, wenn es schnell gehen muss, auch schnell mal nach Hause. Oder auch geplant mit dem Auto oder per Flieger. Unsere Eltern sind nicht mehr die Jüngsten und unsere Kinder ändern ihre Lebensumstände immer mal wieder. Da muss man ja flexibel sein ;-) Außerdem kann man uns so auch sehr bequem besuchen ;-)



So fahre ich im April eine Woche in die Heimat, um einen runden Geburtstag zu feiern, liebe Menschen zu besuchen, ein Jubiläum zu begehen und einen Foto-Shooting-Tag zu bestreiten. Komme dann mit frischen Erlebnissen und einem Sack voll Arbeit zurück und kann dann weiter in unserer temporären Wahlheimat leben. Das ist doch toll!! Aber Mut, Flexibilität und Vertrauen ins Leben gehören halt dazu. Von alleine passiert so etwas nicht.


Ja, dieser Beitrag ist ein wenig esoterisch. Aber ich glaube einfach daran, dass wir unser Leben selbst gestalten können! Das geht nicht immer gleich gut, aber es ist meistens möglich.



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Wir übernahmen unsere Soulshine im Oktober 2020. Wir planten zu der Zeit unsere Sachen von dem alten Schiff auf das neue Schiff umzuziehen. Das schöne war ja, dass es nahezu genau gegenüber der Soulshine lag und so der Umzugsweg recht kurz war. Wir wollten ja so schnell als möglich die Soulshine in Besitz nehmen.

Wir kamen damals im Hafen an und haben als erstes auf der Soulshine das Stromkabel angeschlossen und die Hauptschalter eingeschaltet. Anschließend sind wir Lebensmittel einkaufen gefahren und anschließend gab es Abendessen im Restaurant. Danach war es so spät, dass wir den Einzug ins neue Schiff auf den kommenden Morgen verschoben haben und noch auf dem alten Schiff blieben.


Am kommenden Morgen dann die Überraschung auf der Soulshine. Schon beim Öffnen der Tür schlug uns der Schwefelgeruch in die Nase. Im Motorraum zeigte sich dann der Grund für den fauligen Gestank in Form von zwei explodierten Versorgerbatterien. Die Reste der Schwefelsäure in den Batterien kochte noch in den beiden aufgeplatzten 180AH Batterien vor sich hin. Man hatte anstelle von geeigneten Versorgerbatterien „normale“ Starter-Batterien eingebaut und diese vertragen auf Dauer keine tiefe und gleichmäßige Entladung, sondern sind für die kurzzeitige schnelle Entladung wie z.B. für den Starten eines Motors ausgelegt. Nutze ich Starter-Batterien als Service-Batterien so kommt es zur vermehrten Ablagerung von Bleischlamm und in der Folge zum Zellenschluss. Das schien bei beiden Batterien passiert zu sein. Für die Batterien ein kapitaler Schaden. Neben der Sauerei durch die ausgelaufene Batteriesäuresäure, die glücklicherweise zum großen Teil im Batteriefach geblieben ist, hatten wir nun das Problem, dass keine 12V für die Bordversorgung zur Verfügung stand. Somit mussten wir den Umzug auf die Soulshine erst einmal verschieben.



Eine Lösung musste her. Also habe ich überlegt, was wir tun können. Zuallererst musste eine geeignete Batterie her. Ich war nicht bereit eine kurzfristige Lösung „hinzupfuschen“. Ich wollte erst einmal eine Batterie beschaffen, die anschließend im Schiff als eine der Versorgerbatterien ihren Dienst tun sollte. Mein Plan war es mittelfristig eine ca. 400 bis 500AH Batteriebank zu installieren. Also sind wir los in den Marineshop und haben uns informiert was verfügbar war. Eine passende und handhabbare Batterie war eine Victron AGM Batterie mit 110AH. Diese wurde gekauft und aufs Schiff geschafft. Drei weitere der gleichen Sorte wurden bestellt und einige Tage später aufs Schiff geliefert. Die Batteriebank hatte somit eine Kapazität von 440AH.


Die Batterie, die wir gekauft hatten, habe ich kurzfristig zur Sicherstellung der 12V Versorgung installiert. Der vollständige Ausbau der Versorgerbatteriebank war eigentlich erst für die Zeit nach dem Verkauf des alten Schiffs vorgesehen. Die Kasse war nach dem schnellen Kauf der Soulshine ziemlich leer. Aber es gibt ja Zwänge …


Ein Betrieb einer AGM-Batterie über ein halbes Jahr, die anschließend im Verbund mit drei weiteren Batterien in einer Batteriebank arbeiten soll, ist keine gute Idee. Man sollte nur gleich alte, gleiches Fabrikat und Leistung miteinander kombinieren. Idealerweise sogar Batterien aus der gleichen Produktionscharge verwenden, da die Schwächste in der Reihe immer den gesamten Verbund belastet und zu einem früheren Lebensende der gesamten Bank führen kann. Also wurden die drei weiteren Victron AGM 110AH Batterien bestellt und sollten schnellstmöglich zusammengeschaltet werden.


Eine weitere „Kleinigkeit“, die es beim Aufbau einer Batteriebank zu beachten gilt, sind die Kabel, mit denen die Batterien untereinander verbunden werden. Sie müssen exakt gleich lang und passend dick sein. Ansonsten kommt es zu einer ungleichen Ladung und Entladung der einzelnen Batterien und somit wieder zum frühzeitigen Ableben der gesamten Batteriebank. Diese Kabel habe ich beim lokalen Service in der Marina gegen Einwurf kleiner Münzen (in großer Menge 😉 ) beauftragt.

Nun war allerdings in der Soulshine ein altes Batterieladegerät verbaut. Dieses war nicht für die Ladung von AGM Batterien ausgelegt (Ladekennlinie und so). Wenn man lange Freude an AGM Batterien haben möchte, so ist es notwendig oder mindestens sinnvoll ein passendes Lagegerät zu benutzen. Ich habe eine Weile recherchiert und kam zu der Erkenntnis, dass für eine Batteriebank von 440AH ein Ladegerät mit einem Ladestrom von etwas mehr als 100A verwendet werden sollte. AGM Batterien sollten/können mit ca. 25% der Kapazität geladen werden.


Nun hätte ich einfach ein passendes Ladegerät kaufen können und gut, aber

… Leider zu einfach gedacht…


Wir hatten schon zuvor beschlossen, dass wir eine 230V Stromversorgung an Bord haben wollen, ohne jedes Mal den Generator anwerfen zu müssen. Wir hatten schon auf einem der vorherigen Schiffe den Luxus eines Wechselrichters genossen und wollten unbedingt einen an Bord der Soulshine. Jetzt macht es in meinen Augen Sinn ein entsprechendes Kombi-Gerät aus Ladegerät und Wechselrichter zu installieren. Sie sind preiswerter und auch leichter zu installieren. Nachdem ich den Haushalts- und Finanzvorstand (Kerstin) überzeugt hatte, wurde der Victron Multiplus 12/3000-120 ausgewählt. Dieses Gerät lädt die Batterien mit bis zu 120A und stellt im Bedarfsfalle ca. 3000W bei 230V zur Verfügung. Top-Gerät aber teuer. Nun ja - soll ja für länger sein, also eine Investition für die Zukunft.


Man könnte denken, dass es mit der Installation der neuen Ladetechnik nun genug sei, aber leider nicht …


Bei der Reinigung und Vorbereitung des Installationsortes für die neuen Batterien fiel auf, dass direkt hinter den Batterien in einer Nische der Warmwasser-Boiler verbaut war. Dieser war leider in einem denkbar schlechten Zustand. Er war ziemlich verrostet und hatte das Ende seiner Lebenszeit erreicht. Er hätte vielleicht noch eine Saison oder so durchgehalten, aber da zum Austausch des Boilers die Batterien wieder deinstalliert hätten werden müssen, habe ich entschieden auch den Warmwasserboiler gleich auch noch zu erneuern.


So habe ich alle Teile bestellt und die alte Konstruktion für die Service-Batterien entfernt. Danach an der hinteren Wand des Motorraums Platz für den Inverter und die Verkabelung geschaffen. Anschließend habe ich den alten Boiler ausgebaut und von Bord geschafft. Das alte Teil war superschwer und rostig, fiel fast auseinander beim Herausheben. Gut, dass wir entschieden habe ihn jetzt schon auszutauschen. Wäre er bei einer der Fahrten undicht geworden, hätte die Wasserpumpe im schlimmsten Falle 600 Liter Frischwasser in die Bilge gepumpt. Also eine gute Entscheidung.


Beim Ausbau des alten Boilers ist allerdings das Kühlwasser des Backbord-Motors in die Bilge gelaufen. Ich konnte den Fluss nicht rechtzeitig stoppen, da ich die Kühlwasserschläuche zwar abgeklemmt hatte, aber wohl nicht dicht genug. Mit einem beherzten Schnitt habe ich die Schläuche mit dem Cuttermesser durchtrennt, da ein Lösen der Schlauchschellen nicht möglich war. Damit nahm das Unheil seinen Lauf. Dunkles, blaubraunes Kühlwasser schoss aus dem Schnitt spritzend über die Bodenbretter in die Bilge. Was für ein Schei…! Die Brühe wollte ich natürlich nicht per Bilgepumpe in die Adria befördern. Also per Schöpfkelle, Schwamm und Zewa alles schön aufnehmen und an Land im Altöl- und Abfall-Container entsorgen. Man hat ja auch sonst nichts anderes zu tun. Gut, dass Kerstin nicht da war, die Flüche hätten ihr sicherlich nicht gefallen.


Nachdem der Boiler eingebaut war, stellte ich fest, dass die vorhandenen Frischwasser-Schläuche und die Schlauchtüllen nicht passten. Durch den fehlenden Boiler hatten wir natürlich auch kein fließendes Wasser an Bord. Wie gut, dass das alte Schiff noch bewohnbar war und zur Verfügung stand. Da es in der Nähe hier keinen passenden Schlauch gab, wir kannten zu der Zeit noch nicht alle Möglichkeiten in der Nähe, fuhren Kerstin und ich nach Split ins Bauhaus. Ein Paradies für Handwerker. Hier bekam ich die Tüllen und die Schläuche. Natürlich auch weiteren Kram, den man braucht oder auch nicht.😉

Mit den Schläuchen und Tüllen konnte ich die Installation des Boilers fertigstellen. Leider leckte der Druckbehälter, aber das ist eine andere Story. ☹

Der Kühler des Motors musste natürlich auch wieder aufgefüllt werden. Glücklicherweise habe ich die richtige Kühlerflüssigkeit verwendet. Es gibt wohl rote und blaue. Ich hatte blaue und die war wohl auch schon drin. Mischen soll man lieber nicht. Zufällig hatte ich das in diesem Falle richtig gemacht. 😊


Die Batterien und der Wechselrichter wurden ein wenig später in die Marina geliefert. Der Mitarbeiter des Marineshops teilte mir beiläufig mit, dass wenn ich Gewährleistung auf die Batterien haben möchte, müsste ich auch nachweisen, dass die Batterien korrekt behandelt wurden. Das ginge nur mit einem Batterie-Monitor. So ein Gerät wollte ich so oder so haben, aber natürlich nicht bei klammer Kasse. Es machte mittlerweile auch nichts mehr aus. Also die Anschaffung des Victron BM312 mit Bluetooth und allem Schnick und Schnack getätigt und beim Einbau der Batterien mit angeschlossen.


Die Installation des Wechselrichters war recht problemlos, wenn man davon absieht, dass recht dicke Kabel mit entsprechenden Kabelschuhen zu versehen sind. Eine Crimpzange für Kabel zwischen 10 und 100mm² war leider auch im Bauhaus in Split nicht zu bekommen. Also habe ich die Kabel beim Service in der Marina machen lassen. Eine entsprechende hydraulische Zange habe ich dann bei Amazon bestellt und nach Hause liefern lassen. Für die kommenden Verkabelungsarbeiten eine richtige Entscheidung.

Fazit:

Eine kleine und einfache Reparatur ist immer einen abgerissenen Schraubenkopf vom Desaster entfernt!


In unserem Falle wurde aus einer einfachen Reparatur einer Versorgungsbatterie:


- Kauf und Installation von vier AGM Batterien - Kauf von passenden Kabeln - Austausch eines Barmwasserboilers, inkl. Schläuchen und Anschlüssen - Wechsel des Kühlwassers im Backbord-Motor - Reinigung und Trocknung der Bilge - Kauf und Installation eines Wechselrichters mit Ladefunktion - Kauf und Installation eines Batteriemonitors


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Aktualisiert: 20. Sept. 2023

Die Mitarbeiter der Marina hatten mich nun überzeugt, dass ein komplettes Entfernen der alten Tanks wirklich sinnvoll und die richtige Lösung sei. Sie hätten auch das richtige Werkzeug und die Erfahrung. Die Kabel und Wasserleitungen und die Nähe zur Bordwand seien für sie kein Problem.

Wir haben über den Zeitrahmen gesprochen und gemeinsam festgestellt, dass die Zeit, es ist Ende Januar, für die Arbeiten an solch einer Aufgabe ideal ist. Es würde die recht laue Arbeitslast zu dieser Zeit für die Tankarbeiten genutzt werden. Mitte März gehen die Arbeiten an den Schiffen zur Saisonvorbereitung mit voller Macht los und dann ist keine Zeit für diese Art der Arbeit. Der Zeitrahmen von guten sechs Wochen wäre ausreichend, um die Tanks komplett herauszuschneiden, Maß zu nehmen, die neuen Tanks in Zagreb fertigen zu lassen und final ins Schiff einzubauen. Gesagt, geplant, vereinbart und beauftragt! Ich teilte dem Servicepersonal noch mit, dass ich plane am 10. März wieder auf das Schiff zu kommen und spätestens Anfang April mit erwartetem Besuch (Norbert, ich freue mich auf unsere Zeit hier!!!) die ersten Ausfahrten zu machen.


Ich fuhr nach Hause mit der Erwartung, dass wenn ich sechs Wochen später mit Kerstin wieder auf das Schiff komme, die Tanks im Schiff sind. Vermutlich nicht komplett fertig, aber so gut wie. Ich habe mal wieder die Zeitplanung der Kroaten ignoriert. Ich werde es nie lernen!


Als Kerstin und ich am 12.3.22 auf dem Schiff ankamen, sahen wir in ein großes Loch im Salon. Groß, ich meine richtig groß, denn die Mechaniker hatten alle vier Bodenbretter entfernt und die Sitzbank ausgebaut. Wir konnten gar nicht ins Schiff rein! Die Tanks waren natürlich noch nicht fertig eingebaut. Ich erfuhr später, dass sie noch nicht einmal angefertigt waren, sondern sich noch in der Produktion befanden.


Kerstin war am Boden zerstört, da das Schiff so nicht bewohnbar war und sie sich schon auf dem Rückweg nach Deutschland sah. Wir haben dann allerdings sehr schnell die Bodenbretter wieder eingesetzt und mit Hilfe eines netten Marineros auch die Sitzbank wieder eingebaut. So konnten wir dann wenigstens das Boot wieder bewohnen. Dummerweise konnten wir die Heizung nicht benutzen, da die Luftschläuche der Heizung abgebaut waren, um die Tanks ausbauen zu können. Es war verdammt kalt. Nachts sogar Minusgrade! Glücklicherweise haben wir noch zwei Heizlüfter, die wir betreiben konnten. Leider war zum Betrieb beider Lüfter die Sicherung für die Steckdosen zu dünn. Die Leitung ist nur mit 10A abgesichert. Zweimal 2000Watt ist dafür viel zu viel. Selbst den Landanschluss mit deinen 16A hätten wir abgeschossen. (4000 Watt braucht ca. 18A bei 230V). So löste nur die Sicherung im Schiff aus. Wir konnten die Lüfter dann aber mit halber Kraft nutzen und den Schiffsinnenraum langsam aber ausreichend erwärmen.


Was ich aber besonders ärgerlich fand, war die Tatsache, dass auf jeder Oberfläche und in jedem Schrank dicker Metallstaub von den Tankabrissarbeiten zu finden war. Es war keine Tasse, kein Teller und kein Messer verschont geblieben. Überall eine gleichmäßige Metall-Dreckschicht. Diese Art von Staub entsteht, wenn Metall mit einer Flex zerschnitten wird. Die Mechaniker haben offenbar, entgegen der Ankündigung, die Tanks nicht mit der Säge, sondern einfach mit der Flex zerlegt. Damit ist der Korrosion, insbesondere im Motorraum, an jeder Metalloberfläche Tür und Tor geöffnet. Wirklich ärgerlich!!!

Ich habe auch im Motorraum alles so gut es ging, vom Staub befreit.

Leider kommt man aber nicht überall hin. Alle Utensilien aus allen Schubladen und jedes Teil im Salon wurde geputzt oder abgewaschen. Den Start in unser Bootsleben hatten wir uns wahrlich anders vorgestellt.


Nun aber wieder zum Tank und zur Renovierung der Dieselversorgung.

Wie schon im ersten Teil berichtet, habe ich einen 100 Liter Tank für die Übergangszeit eingebaut. Hier ein Bild davon. Dieser Tank hat unsere Saison 2021 gerettet. Mit den 100 Litern sind wir ca. 35 Seemeilen weit gekommen. Die Soulshine braucht ca. 2,6 Liter Diesel pro Seemeile bei 7 bis 8 Knoten Fahrt. Wir haben die Tour-Planung von den erreichbaren Tankstellen abhängig gemacht. Wir konnten so eine schöne sechs-Wochen Tour im Sommer machen und haben die Inseln Solta, Brac, Hvar, Vis, Lastovo und Korcula besucht. War nicht komfortabel aber mit zusätzlichen Ersatzkanistern machbar.


Die Bordwand hinter den alten Tanks war bei der Soulshine offenes GFK ohne Gelcoat oder Lack. Diese Flächen habe ich erst einmal lackiert und so etwas besser geschützt. Zudem sieht es besser aus 😉


Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Mittlerweile ist die Produktion der Tanks auch schon vorangeschritten. Hier ein paar Bilder aus der Produktion:



Ich bin sehr auf das Ergebnis gespannt.

Der derzeitige Zeitplan ist für kroatische Verhältnisse recht ambitioniert und stellt sich folgendermaßen dar: Die Produktion inkl. des Dichtigkeitstests soll am 25.3. abgeschlossen sein. Nach erfolgreichem Test soll in der kommenden Woche der Transport von Zagreb in die Marina erfolgen und der Einbau beginnen. Ob die Arbeiten aber bis zum 6.4, wenn Norbert kommt, abgeschlossen sein werden, darauf wollte sich selbst der Service nicht festlegen. (Norbert, es wird möglicherweise mit der Ausfahrt mit der Soulshine nix! Wir müssen unser Bier ggf. hier im Hafen genießen…)

Ich werde in Teil drei berichten.


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