top of page

Aktualisiert: 29. März 2022


Dieses Vorhaben werde ich hier als erstes mal darstellen...

Als wir 2020 die Soulshine gekauft haben, wussten wir, dass die Tanks repariert oder ausgetauscht werden müssen.

Die Idee der Vorbesitzerin war es, auf Anraten eines Mechanikers, die Tanks aufzuschneiden, mit einer großen Revisionsöffnung zu versehen, zu reinigen und anschließend abzudichten.

Diesen Weg wollte ich zuerst weiter verfolgen.


Ich habe mich über die verschiedenen Verfahren informiert, wie so ein Tank zu reinigen ist. Hierzu habe ich mich an eine Tankreinigungsfirma in Geesthacht (meinem Heimatort) gewandt. Die sind absolute Spezialisten in der Bekämpfung von Dieselpest und der Reinigung von alten Dieseltanks. In der Regel machen sie Anfang des Jahres eine Adria Rundreise und bearbeiten ihre Aufträge in der Region. Aufgrund von Covid war aber Ende 2020 nicht sicher, ob sie Anfang 2021 kommen würden. Ich würde halt warten und die Tanks vorbereiten.


Um die Saison 2021 nicht nur im Hafen verbringen zu müssen, habe ich im Frühjahr 2021 einen 100 Liter Tank als Übergangslösung eingebaut. 100 Liter reichen für ca. 30 bis 40 Seemeilen und so konnten wir mit der Soulshine den Sommer in den Buchten der Dalmatiner Inseln genießen.


Zum Herbst hin ging die Arbeit an den Tanks weiter. Mein Hauptproblem war der Verschluss der bereits in den Tanks vorhandenen Öffnungen, die vom o. g. Mechaniker hineingeschnitten waren. Diese waren meines Erachtens nach viel zu groß und somit schwer dauerhaft und sicher zu verschließen. Ich wollte nicht eines Tages 1000 Liter Diesel in der Bilge haben.

Also habe ich mich von dem Gedanken verabschiedet und über eine Alternative nachgedacht.


Als nächstes wollte ich die Tanks selbst herausschneiden. Ich habe mit einer Säbelsäge begonnen die Tanks zu zersägen. Leider stellte mich auch dies Vorhaben vor für mich unlösbare Probleme. Wenig Platz, Strom und Wasserleitungen und eine Bordwand ein paar Zentimeter hinter dem Stahltank überstiegen meine Fähigkeiten. Eine Lösung fiel Kerstin ein. Sie schlug vor die alten Tanks nur von der Vorderseite zu öffnen und einen neuen kleineren Tank in die alte Hülle einzubauen. Dies schien machbar. Der Plan war also die Öffnungen zu schneiden und Tanks nach Zeichnungen in Kroatien fertigen zu lassen.

Die Werft/der Service hier im Hafen "Marina Kremik" hat die notwendigen Kontakte.



Nachdem ich die Tanks soweit geöffnet hatte und ein paar Zeichnungen angefertigt hatte,

baute ich sogar ein Modell aus Pappe um die 'Logistik' zu überprüfen. Die Türen sind recht schmal und im Motorraum ist auch nicht viel Platz. Die Zeichnungen und das Modell habe ich mit den Mitarbeitern der Werft diskutiert. Die Techniker der Werft haben dann mit mir die Nachteile meiner Lösung wie Geräusche durch Schwingungen und den doch relativ kleinen Tank, etc. aufgezeigt. Sie machten mir den Vorschlag meine Abrissarbeiten fortzusetzen und die Tanks komplett zu demontieren. Es wäre jetzt, nachdem ich die Vorderwände bereits entfernt hätte, keine große Arbeit mehr. Sie hätten die Erfahrung und das passende Werkzeug. Dann wäre es auch kein Flickzeug sondern eine solide Lösung.

Kurz überlegt und mit Kerstin diskutiert, dann haben wir den Auftrag erteilt.


Jetzt sind die Tanks ausgebaut und werden derzeit (März 2022) in der Nähe von Zagreb aus Kunststoff gefertigt.

Wir sind sehr gespannt...



140 Ansichten0 Kommentare

Aktualisiert: 24. März 2022

... was wir uns dabei gedacht haben.


Es ist 7.30 Uhr als ich aufwache. Leicht verwirrt, gebe ich zu. Warum ist das so kalt? Sooo waaahnsinnig kalt? Ich liege in meinem "Bootsbett" und friere. Es ist der 12.3.22 und wir sind in Kroatien. Nachttemperatur -1°. Tagsüber ist es immerhin 8° und sonnig. Die Heizung funktioniert noch nicht - es gab Reparaturen im Motorraum und sie wurde abgeklemmt.

Also wird ein Heizlüfter in der Schlafkabine und einer im Salon gestartet. Volle Kanne versteht sich. Und Paff! - knallt die Sicherung raus. Dafür sind die Steckdosen nicht ausgelegt. Also nochmal: kleineres Gebläse ...


Nach einer 1/2 Stunde können wir dann unser Bett verlassen, ohne zu erfrieren. Oben scheint die Sonne in den Salon und es wird schon angenehm warm. Erstmal Kaffee und Tee kochen und frühstücken.


Und so ist das im Bootsalltag: nachdem die Mechaniker im Motorraum, der über unseren Salon zu begehen ist, offensichtlich mit einer Flex Metall gesägt haben, ist überall feinster Metallstaub. Auf allen Flächen und in allen Schränken, in Geschirr, Töpfen, Besteck - einfach überall. Nachdem wir also gefrühstückt haben, geht die Putzerei los.


Das ist eigentlich jedes Frühjahr so. Erstmal wird ALLES geputzt, weil sich über das Winterhalbjahr so einiges an Staub angesammelt hat. Und/oder Mechaniker an Bord waren ...


Ich liebe es bei der Hausarbeit aus dem Fenster zu gucken in dieses tolle Blau am Himmel und im Wasser. Selbst einfachste Arbeiten bekommen einen Flair von Bootsromantik. "Spülen mit Blick" denke ich z. B. immer. Und jetzt weiß ich auch wieder warum wir hier sind: Es ist einfach soo schön hier! Wir lieben unser Boot und die Gegend hier. Und wenn ich in der Mittagszeit mit einem Kaffee noch dick eingemummelt am Bug sitzen kann, könnte ich weinen vor Glück. HIER will ich sein.


Dann aber schnell wieder rein, weil doch noch ein scharfer Wind weht. Aber schön war es trotzdem.




94 Ansichten0 Kommentare
bottom of page