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Aktualisiert: 13. Juli 2022

Die letzte Woche war wild und unberechenbar - zu wild für unseren Geschmack.

Boot und Wetter, Hafenbedingungen und Bürokratie haben unser Bootsleben ordentlich durcheinander gewirbelt.

Aber der Reihe nach:

Unser letzter Beitrag hieß "Glück" und wir waren gerade so richtig schön aufgeladen mit Glücksgefühlen. Dafür kann man ja schonmal dankbar sein, weil man dann, wenn es stressig wird genug Reserven hat. Jedenfalls wollten wir aus Kotor starten und unsere Motoren sprangen nicht an. "???" Der Kapitän weiß sofort, dass die Starterbatterie kaputt ist. Was nun? Wir sind in einer Bucht an einer pittoresken kleinen Stadt. Aber Google hilft. Schnell mal "Marine shop" eingegeben und siehe da, es gibt einen in 9 km Entfernung. Also fängt der Kapitän mal an zu telefonieren, ob denn so eine Batterie, wie wir sie brauchen vorrätig wäre. Nach einigen sprachlichen und anderen Verwicklungen, fährt Thorsten dann mit dem Dinghi an Land, von da aus ins Taxi und .... ist nach 30 Minuten zurück mit 2 passenden Batterien. 2 Batterien??? Ich muss dann verstehen, dass eine große nicht da war, aber 2 kleine auch funktionieren. Aber der Mann muss basteln und ich bin immer voller Ehrfurcht, dass er alles dafür da hat und genau weiß was er da macht. Ich vertraue ihm voll, dass das auch funktioniert, was da unter viel Fluchen und Werkzeugchaos zusammengebaut wird.

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Jedenfalls geht es dann abends um 18.00 Uhr noch los auf die schöne, knapp 3 stündige Fahrt nach Bigova/Bucht in Montenegro. In fast völliger Dunkelheit haben wir geankert und am nächsten Morgen gesehen, wo wir angekommen sind. Eine schöne Bucht mit netten Ferienwohnungen und kleinen Stränden. Nach der üblichen Büroarbeit (letzter Arbeitstag für 3 Wochen), schwimmen und SUP fahren, ging es dann weiter nach Bar/Hafen. Auch wieder 3 Stunden bei schönstem Wetter und ruhiger See. So ist das Bootfahren doch am schönsten.


In Bar waren wir nett essen auf der Riva der Stadt, auf der sich die Badegäste am Abend tummeln. Am nächsten Morgen aus-checken.

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Das bedeutet hier (es ist überall anders), das wir an der Hafenrezeption bezahlen, das Hafenbüro suchen, das nicht etwa am Hafen ist, sondern einen kleinen Fußmarsch Richtung Stadt. Das hatten wir abends schon ausgekundschaftet. Vom Hafenbüro ins Boot, mit dem Boot einmal um den ganzen Hafen, auf der Außenseite wieder rein, anlegen und zur Polizei. Dort alle Papiere mit den richtigen Stempeln vorlegen und dann schnellstens das Land verlassen. Außer, dass es unpraktisch ist, und nichts ausgeschildert ist und es weite Wege sind, hat das gut geklappt.


Nach 7 Stunden Fahrt , davon 5 Stunden viel Welle und Übelkeit meinerseits, sind wir in Albanien in der Stadt Durres angekommen. In Albanien braucht man zum ein- und ausklarieren einen Agenten, der sich dann um alles kümmert. So kamen wir an Lambi.

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Er half beim anlegen, kam an Bord, war super nett, hat uns erzählt wie alles funktioniert und so dies und das und ist dann mit unseren Pässen und Bootspapieren losgezogen, um alles zu regeln. Das ist natürlich sehr praktisch, kostet aber. Einer seiner Hinweise: "Ihr macht jetzt bis 19.00 gar nichts - viel zu heiß. Dann in die Stadt gehen, Amphitheater ansehen und essen gehen. Viel Spaß". Genauso haben wir es gemacht. Das Amphitheater war eher langweilig, weil noch nicht wirklich ausgegraben, aber gegessen haben wir gut und ein bisschen Bewegung tat gut nach dem langen Tag auf dem Meer. Früh ins Bett, weil wir früh morgens wieder starten wollten.

Wollten. Wollten!..... So war der Plan.

Morgens um 7.15 Uhr ging es los. In Ruhe bis zur Hafenausfahrt und dann Gas geben (soviel ist das bei unserer Lady ja nicht). Aber sie kam nicht in Schwung. Über 6 Knoten ging es nicht hinaus - normal ist 8,5 ungefähr. Wir hatten das Gefühl, dass sich vielleicht etwas um die Propeller gewickelt hat und sind umgekehrt, um einen Taucher zu beauftragen nachzugucken.

Also wieder Lambi angerufen und um Hilfe gebeten. Der war dann auch gleich wieder zur Stelle, hat einen Taucher hergezaubert und alles betreut und übersetzt. Fazit: nix am Propeller, hat sich wahrscheinlich gelöst, fahrt mal wieder und meldet euch.

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Also wieder los. Nach der Hafenausfahrt dasselbe, aber wir hatten auch das Gefühl, dass sich ein Propeller nicht richtig mitdreht. Wieder zurück und Beratung mit Lambi. Ein Techniker musste her. Auch der erschien bald, war ein fröhlicher Mensch und versprach zu helfen. Das eine Getriebe (wir haben 2 Motoren) rutschte scheinbar. Er reparierte es und sie schickten uns wieder los. Jetzt drehten wir dann zum 3. Mal um, weil nach 10 Minuten Fahrt das Getriebe heiß wurde (ja, mein Mann hat es kontrolliert während der Fahrt).

So kamen Lambi und der Mechaniker wieder. Immerhin war Sonntag und das konnte man nun wirklich nicht erwarten. Es wurde diskutiert und repariert und versprochen am nächsten Morgen bis 9.00 Uhr fertig zu sein. Gott sei Dank kann Thorsten dem folgen und versteht was da alles gesprochen und repariert wird.

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Am Montag kurz nach 7.00 Uhr war der Mechaniker samt englisch sprechendem Helfer zurück und punkt 9.00 Uhr war alles fertig und zu Thorstens Zufriedenheit.


Was nicht repariert werden konnte mangels fehlender Teile war der Bowdenzug, der den unteren und den oberen Steuerstand verbindet. Das hat zur Folge, das die Geschwindigkeit und das vorwärts- und rückwärtsfahren nur von unten ging. Lenken kann man auch von oben. D. h. Thorsten muss jetzt die Manöver immer von innen fahren, was schade ist, weil da der Überblick fehlt. Aber immerhin konnten wir weiter und der Preis für die ganze Sache war wirklich zivil. Dieser nette Mechaniker Cemal hatte am gleichen Tag noch weiter im Süden von Albanien einen Auftrag und meinte, er würde an unserem nächsten Halt nochmal kommen um zu gucken und ggf. das Getriebe nochmal zu reinigen. Was für ein Service!!


Also sind wir mit etwas bangem Gefühl das 4. Mal aus Durres weggefahren und alles lief wunderbar. Thorsten hat stündlich die Temperatur kontrolliert und war zufrieden.

Kaum auf dem Wasser bekam ich Migräne. Zuviel Stress?? Auf jeden Fall super blöd. Die Wellen waren auch wieder da. Im Bett liegend wurde es besser, aber da liegt man quasi direkt an 2 laufenden Motoren. Tolle Geräusch für Kopfschmerzleute :-( Nach einem kurzen Nickerchen und Migränetabletten dann doch wieder an die frische Luft und langsam wurde es besser und zum Schluss konnte ich diese wieder 7 stündige Fahrt sogar noch genießen.

Der Hafen von Vlores verdient den Namen nicht. Wo sollten wir denn hier anlegen? Hohe Betonmauern mit rostigen Klampen und Autoreifen als Fenderung. Oh je. Also schnell alle Fender hochgebunden, damit unser Boot keinen Schaden nimmt und angelegt. Schon kam jemand angeradelt und meinte, dass wir hier nicht liegen dürfen. Dann kam auch noch ein aufgebrachter Security-Mann und schimpfte. Da soll mir mal bitte jemand sagen, woher man das wissen sollte. Egal, ab auf den gegenüberliegenden Steg, der auch nicht viel besser, aber immerhin erlaubt war. Großes Palaver, warum wir hier sind und dass ein Stempel an der falschen Stelle ist, wir aber willkommen wären und man uns helfen würde. Und ja, unser Mechaniker dürfte auch kommen. Hurra - und immer schön freundlich und geduldig bleiben, auch wenn es manchmal echt schwer fällt.


Unser Boot war sehr notdürftig an rostigen Teilen befestigt und ich hab mir echt Sorgen um die Leinen gemacht, dass die sich da durchscheuern und habe nochmal Lappen als Polster untergelegt.

Bald kam auch Cemal und sein Helfer und haben das Getriebe gereinigt. Ich saß nett auf Deck im Vertrauen, dass alles gut läuft. Da wurde immer mal der Motor gestartet, zwischendurch mal ein Kaffee getrunken, dann weiter. Wieder Motor gestartet, eingekuppelt und Gas gegeben, mehr Gas und PENG! die Heckleine konnte das nicht halten und war gerissen. Das war meine beste Leine! Und es war ja wohl klar, dass eine einfach gelegte, schlecht befestigte Leine keine 120 PS Zugkraft aushält. Ich habe geschimpft was das Zeug hält. Und die Leinen neu befestigt und die kaputte geborgen, damit sie nicht auch noch in die Propeller gerät. Was war ich sauer. Und die Männer etwas kleinlaut. Hatte ich nicht morgens noch Migräne?? Immerhin ist sie nicht wieder gekommen. Und das Getriebe war wieder richtig fit und schön sauber und funktionstüchtig.


So konnten wir morgen gut weiterfahren. Morgen? Wann denn, fragt der Hafenmeister. So gegen 7.00 Uhr. "Um 6.00 Uhr muss hier eine Fähre anlegen". Ich habe dann gefragt, ob wir nicht vor dem Hafen in der Bucht ankern könnten. "Gute Idee" Bezahlung für den Hafen? Eigentlich, hm ja, geben Sie mir 20 Euro. Na ja, so ganz ok war das sicher nicht, in bar und so. Aber egal, bezahlt und dann weg in die Bucht. Ankern! Fertig! Denkste - da kamen wieder Wellen in die Bucht, die die Seefahrer Schwell nennen. Also ging das Übelkeitsgewackel wieder los und ich war fertig mit den Nerven und musste erstmal ne Runde heulen. Der Mann war auch fertig mit den Nerven und ratlos ob der Tränen. Gemeinsames schwimmen in etwas kühlerem Wasser war eine Hilfe und dann früh ins Bett, um dem Schwell morgens auch früh wieder zu entkommen.

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Um 7.00 Uhr sind wir dann auch schon wieder aufgebrochen zu einer ruhigen 7 Stunden-Fahrt nach Sarande, unserem letzten Stopp in Albanien. Die Fahrt hat mich und meinen Magen wieder einigermaßen versöhnt. Auch in Sarande hatten wir wieder einen Agenten, der uns zu den 5 Anlegeplätzen für Privatboote lotste. Wir sollten das erste Mal "meditarran anlegen". Das bedeutet rückwärts auf den Kai zu, Anker werfen und weiter bis an die Mauer, Heckleinen werfen, festmachen und fertig. War gar nicht soo schwer. Das Problem war nur, dass Thorsten jetzt von unten steuert und wir uns schwer verständigen können, weil Türen und Fenster dazwischen sind. Dann ist das leider mit Schreierei verbunden. Andere Crews haben sich aus diesem Grunde Headsets angeschafft... Aber hier konnten wir jetzt ruhig und sicher liegen, Wasser- und Stromanschluss inklusive, um am nächsten Morgen dann auszuklarieren und Richtung Korfu zu starten.

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Abend waren wir dann noch auf der sehr belebten Riva etwas essen und bummeln. Im Rock-Cafe gab es noch einen Cocktail und das Leben war wieder schön.

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Das ist die einzig passende Überschrift für das was ich gerade fühle. Ich bin seit Tagen einfach nur unsagbar glücklich und dankbar, dass wir uns diese Zeit an Bord wahr gemacht haben.

Morgens werden wir oft davon geweckt, dass das die Spiegelung der Sonne auf dem Wasser auf unsere Kajütendecke reflektiert. Das lässt uns oft schon sehr früh aus den Federn springen. Obwohl Federn eigentlich nicht richtig ist - wir schlafen nur unter Laken, weil es auch nachts oft noch so warm ist, dass Decken und Kleidung überflüssig sind. Dann geht zum Schwimmen ins Wasser. Was für ein Glück, einfach aus dem Bett zu steigen und ins kühle (25° C) Nass zu hüpfen. Ich fahre oft noch eine Runde SUP (stand-up-paddle-bord) und erkunde unsere Bucht.

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Heute habe ich an Land eine Bäckerei gefunden. Also zurück an Bord, etwas über den Badeanzug gezogen, dry-pack und Geld und - fast vergessen - Schuhe geholt. Dann bin ich mit dem SUP an Land gefahren, habe unfassbar gute Croissants gekauft und wieder zurück.


Das Schöne am Reisen auf diese Art ist, dass man nie weiß, was einen erwartet. Normalerweise gibt es KEIN Brot oder Croissant zum Frühstück, sondern - weil immer verfügbar - Müsli. Umso mehr freuen wir uns über solche Gelegenheiten.

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Und schon habe ich auch meinen Mann glücklich gemacht, der schon in der ersten Telefonkonferenz sitzt. Weil alle anderen Boote weit genug von uns entfernt sind um nicht belästigt zu werden, kann die Konferenz auf Deck im Schatten stattfinden. Nach dem köstlichen Frühstück mit Cappuccino und Croissants im noch lauen Lüftchen verschwinde auch ich im Boat-Office. Bei mir ist das unter Deck, weil ich Fotos bearbeite oder sichte, dafür sind die Sonnenstrahlen doch eher kontraproduktiv.


Nach ein paar Stunden konzentrierten Arbeitens treffen wir uns zum Mittagessen an Deck. Reste von gestern, ein Brot mit Käse - nichts besonderes - keiner hatte Zeit etwas vorzubereiten.


Was wir um uns herum sehen hat 2 Seiten. Einerseits eine gnadenlos schöne Landschaft mit hohen Bergen, einer kleinen Stadt, einer Ruine auf dem Berg, viel Wald und Gebüsch. In der Bucht liegen 6 Boote vor Anker, weit voneinander entfernt, jeder in seiner eigenen Wirklichkeit. Und dann sind in all dieser Idylle 3 große Kreuzfahrtschiffe, wovon eines seit Stunden den Generator laufen hat und erstens die Ruhe stört und zweitens Abgase in diese schöne Landschaft pustet.

Kann ich mich jetzt drüber aufregen, aber wir hätten auch die Wahl wieder zu fahren.

Ich hoffe, die Leute auf diesen Schiffen können ihre Reise genießen - ich hätte ein gnadenlos schlechtes Gewissen. Und ich merke, dass sie mir eigentlich auch ein wenig leid tun. Ich gehe mal davon aus, dass sie sich schon irgendwie darüber im Klaren sind, welche Umweltsünden da begangen werden. Und das muss man dann ja mal wegdrücken. Aber sie haben mit mehreren tausend Menschen ein Boot gemeinsam, dass nach einem ganz klaren Zeitplan an- und abfährt. Nichts ist spontan, alles vorausgeplant. Sie können nicht wie wir spontan entscheiden zu bleiben oder weiter zu fahren. Sie werden auch heute Abend nicht wie wir in einem kleinen Lokal den lauen Sommerabend genießen. Okay, sie werden auch toll essen und eine schöne Abendunterhaltung haben. Und immerhin kann ja jeder selbst wählen, was für ihn schön ist.

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Mir wird bei alldem aber klar, was für ein Glück ich habe, meinen Tagesablauf weitgehend selbst bestimmen zu können. Morgens ins Meer zu springen - gerne auch nackt - und nicht mit zig Menschen in einen chlorhaltigen Pool. Zwischendurch irgendwann irgendwas zu essen, ungeschminkt und nicht korrekt gekleidet. (Ihr möchtet nicht wissen, wie ich hier gerade sitze).


Ich fühle mich frei und ungezwungen. Das ist genau so wie ich leben möchte. Morgen geht es weiter an einen unbekannten Ort, eine andere Bucht. Mal sehen was es dort zu erleben gibt. Aber zuvor haben wir noch eine Abendverabredung mit einem anderen Paar, das im Sommer auf ihrem Boot lebt. Wir haben sie vor ein paar Tagen kennengelernt und uns in dieser Bucht erfreulicherweise wiedergesehen. Kontaktdaten sind ausgetauscht, weil die Reiserouten ähnlich sind und wir uns mögen

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So haben wir immer wieder temporäre Freundschaften, die entstehen - manche dauern länger und manche sind für einen Abend wunderbar.


So ist das Leben an Bord wunderbar vielfältig und kein Tag gleicht dem anderen.

WELCH EIN GLÜCK!





 
 
 

Unsere Langfahrt beginnt am Montag! Bye, bye Marina Kremik und Stegnachbarn.



Wir fahren für ca. 8 Wochen nach Süden. Der Plan ist es erst nach Montenegro, dann nach Albanien und dann nach Griechenland zu fahren.

Aber wie das bei Bootsfahrern so ist, werden Pläne gemacht und dann je nach Wind & Wetter, Lust & Laune angepasst.

Wir werden erst einmal noch 2 Wochen arbeitend reisen und dann 3 Wochen Urlaub machen. So der Plan ;-) Lest fleißig unsere Blogbeiträge, um die Wirklichkeit mitzuverfolgen.

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Wir waren gerade noch ein paar Tage zuhause, um einige Termine wahrzunehmen und Freunde und Familie zu treffen. Und um die Buchhaltung auf den neuesten Stand zu bringen und unser neues Auto abzuholen, was völlig unverhofft schon geliefert wurde. Und den Garten für 3 Monate überlebensfähig zu machen usw.


Thorsten trifft jetzt die letzten Vorbereitungen für das Boot. Ventile einstellen und sowas ... Er schreibt es euch in die Kommentare, was genau er alles in seinem "Keller" gemacht hat.

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Zudem müssen wir Vorräte einkaufen, damit wir deshalb nicht so oft an Land müssen . Vor allem Getränke, das ist sonst immer eine ganz schöne Schlepperei.

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Außerdem kann man die ja wirklich gut lagern. Damit wir nicht zu oft Nudeln mit Soße aus dem Glas essen müssen, mussten wir uns schon ein paar Gedanken machen, was mit soll. Einkaufen aus einer Bucht heraus ist ja immer sehr spannend, weil man nie genau weiß, ob es an Land eine Einkaufsmöglichkeit in fußläufiger Entfernung gibt. Gemüse und Obst und etwas Fleisch kaufe ich erst direkt vor der Abfahrt am Montagnachmittag. Dann werden sie an den kühlsten Plätzen im Boot verstaut, damit sie möglichst lange halten.

Natürlich müssen auch der Wassertank und die Dieseltanks gefüllt werden.


Um von Land zu Land auf dem Seeweg zu reisen sind ein paar Vorbereitungen notwendig: Man braucht für jedes Land, das man besuchen möchte eine sogenannte Gastlandflagge. Dann gibt es noch die gelbe Quarantäne-Flagge, die besagt: "Alle an Bord sind gesund - ich bitte um freie Verkehrserlaubnis." Wenn man also die Seegrenze überquert werden beide Flaggen gehisst, dann wird der nächste Hafen angesteuert, um dort einzuklarieren. Das kostet unterschiedlich viel - wir werden berichten. dann gibt es Papierkram zu regeln, ein paar Stempel und dann hoffentlich die Erlaubnis das Land zu betreten und vor der Küste herum zu schippern. Dann kann die gelbe Flagge wieder runter bis zur nächsten Grenze.


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Natürlich brauchen wir für alle Strecken Seekarten, damit wir uns orientieren können - vor allem ich ;-) ! Mit Karten aus Papier lässt es sich auch abends besser gemeinsam planen. Welche Bucht? Welche Strecke? Wie lange wollen wir fahren? Wieviel Wind und Welle gibt es (wahrscheinlich) morgen? Müssen/wollen wir an Land? Was gibt es wo zu sehen oder zu beachten. Ich liebe diese Karten. Da kann ich Bemerkungen dran schreiben und immer mal wieder nachsehen, wie das denn nun heißt wo wir hinfahren oder schon waren.

Zum fahren selbst haben wir einen Plotter, was ungefähr einem Navi im Auto entspricht, aber erstens natürlich, wie bei Booten üblich, anders heißt und zweitens noch jede Menge Seefahrt-relevante Informationen liefert. Besonders wichtig: die Wassertiefe!!! Als wir das Boot übernahmen, gab es noch keinen Tiefenmesser, das hat mich schon einige Nerven gekostet.

Zu guter Letzt haben wir natürlich auch einen Reiseführer für die entsprechenden Länder dabei, um wie Landtouristen auch Informationen über Sehenswürdigkeiten, Land und Leute zu bekommen.


Wir freuen uns total, dass unser lang gehegter Wunsch einmal laaaaange mit unserem Boot zu fahren in Erfüllung geht. Und Griechenland ruft schon länger ...


Bis die Tage - Eure Kerstin

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