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Gerade saßen wir wieder am Esstisch, an dem es jetzt nur noch 3 Stühle gibt und guckten auf unsere To-do-Liste. Was ist in den letzten Tagen in unserem Haus noch zu tun und was noch bis zu unserer Abreise Mitte März? Wir fühlen uns so seltsam entspannt - haben wir irgendetwas übersehen? Oder hatten wir bisher einfach genug Zeit, um die gefühlt 1000 Dinge zu regeln? Also machen wir eine Bestandsaufnahme. Fast alles auf unseren Listen ist erledigt. Thorsten geht aufs Sofa und ich mache mich ans Blog schreiben.

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Was bleibt noch zu tun?

Endgültige Abholtermine machen mit den Menschen, die unsere Sachen bekommen. Genau diese Möbel ausräumen. Die Kühltruhe abtauen, das Auto verkaufen und im Bürgerbüro nachfragen, wie das genau mit der Abmeldung aus Deutschland geht. Und noch? Also .... ich weiß nicht ... Wir könnten mal anfangen unsere Nachsendeadresse zu versenden... Aber sonst? Kann es sein, dass wir fertig sind? Jetzt schon? 30 Tage vor der Abreise? Was sollen wir denn jetzt noch machen?

Freunde und Familie treffen! Das wird sicher der schwierigste Teil des "Loslassens". So langsam macht sich da eine gewisse Traurigkeit breit. Jetzt gibt es nämlich viele LETZTE MALE. Es wird intensiver gedrückt beim Abschied und es werden Abschiedsworte gesprochen. Das ein oder andere Tränchen fließt 😢 Das gehört leider auch dazu, wenn man die Heimat verlässt. Unser Plan ist es, bei Bedarf und spätestens im Hochsommer wieder zu kommen. Und immer wieder. Auch in den 7 Monaten im letzten Jahr ist kein einziger Kontakt "eingeschlafen". Wir bleiben in Kontakt über die verschiedensten Medien. Das ist großartig und zumindest eine gute Alternative. Und dann freuen wir uns, wenn wir uns im Sommer wiedersehen.


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Natürlich gibt es auch immer viele Fragen, auf die ich hier gerne antworte.

  • Thorsten ist Anfang Februar nach Kroatien gefahren und hat alles, was wir dort haben möchten, mitgenommen.

  • Wir ziehen für die letzten Wochen in eine Airbnb-Wohnung.

  • Wenn unser Auto verkauft ist, haben wir noch unser Wohnmobil. Dort hinein kommen auch alle Dinge, die wir Anfang Februar noch vergessen hatten.

  • Unser Wohnmobil bleibt bis zum Sommer auf einem Stellplatz in Deutschland und wir fliegen nach Kroatien, um unsere Soulshine nach Korfu zu bringen. Wenn wir im Sommer zurückkommen, nehmen wir das Wohnmobil zum Schlafen und Reisen in den Norden. Anschließend kommt es mit in unseren Hafen auf Korfu.

  • Ja, wir sind auch traurig, dass wir unsere Freunde und Familie dann lange nicht sehen.

  • Wir haben in Griechenland eine Firma gegründet und schreiben von dort unsere Rechnungen.

  • Für den ganzen Ummeldeprozess und unsere Buchhaltung haben wir eine tolle Agentur in Griechenland gefunden, die alles sehr professionell begleitet. Wer mehr wissen möchte, kann uns gerne ansprechen.

  • Wir haben keine Meldeadresse mehr in Deutschland. Eventuelle Post geht an einen Bruder.

  • Wir lagern NICHTS ein. 5 Buchhaltungskartons kommen zum erwähnten Bruder (danke Marko!)

  • die Eröffnung eines Kontos in Griechenland gestaltet sich schwierig. Die griechischen Banken erwarten diverse Dokumente wie Mietverträge von Wohnung und Büro, Rechnungen der Wasser und Stromversorger, Berufsausbildungsnachweis, Steuerunterlagen, Handy-Rechnungen ... und alle Dokumente auf Griechisch oder zumindest Englisch. Wir sollen sie übersetzen lassen. Wir geben auf und eröffnen ein Konto bei Revolut, einer online Bank. Leider geht das aufgrund der griechischen Firma und der deutschen Heimadresse auch schief. Wir hoffen sie können den Fehler noch beheben.

  • Wir haben keine Angst, dass es uns miteinander zu eng wird. Wir sind gut aufeinander eingespielt und wenn wir im Hafen sind, können wir das Schiff auch verlassen. Auf dem Meer haben wir auch die Möglichkeit jeder für sich zu sein. Wir können (manchmal) an Land fahren, mit SUP oder Beiboot unterwegs sein, oder einfach mit Kopfhörern auf den Ohren "nicht ansprechbar" sein. Das sind alles schon erprobte Möglichkeiten.

Falls du Fragen an uns hast, kannst du sie gerne hier stellen. Wir freuen uns sehr, dass ihr uns hier folgt und beantworten gerne alles.

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Oder - wie wir unser ganzes Haus ausgemistet haben.


Stell dir vor, du nimmst in deinem Haushalt jedes einzelne Teil in die Hand und entscheidest, ob das zukünftig noch zu deinem Leben gehört.

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In 2 Wochen müssen wir unser Haus übergeben - besenrein.

Drin bleiben nur ein paar Regale in Keller und Garage. ALLES anders muss raus. Zurzeit geht eigentlich niemand von Freunden und Familie mehr aus unserem Haus, ohne etwas von uns in der Hand zu haben. Eine Vase, eine Lampe, ein paar Gläser.

Da unser Boot ja voll ausgestattet ist, brauchen wir eigentlich nichts dorthin mitzunehmen, außer unserer Kleidung. Also tauschen wir nur ein paar Haushaltsgegenstände aus, die im Haus einfach besser sind als auf dem Schiff. Die guten Messer dürfen mit und eine bessere Pfanne. Unsere Freunde und Familie haben entschieden, welche unserer nicht mehr benötigten Dinge sie haben möchten. Da hat sich doch der ein oder andere sehr gefreut 😊 Es ist ein schönes Gefühl, dass Dinge, die uns etwas bedeutet haben, ein schönes Zuhause finden werden. Der Rest geht an ukrainische Flüchtlinge oder in den Müll.

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Unsere Kleidung: Ihr glaubt ja nicht wie viel sich da im Laufe der Jahre angesammelt hat. Das wird nun rigoros reduziert. Mein Mann ist letzte Woche ein letztes Mal mit dem Auto nach Kroatien gefahren und hat unsere Sachen aufs Schiff gebracht und dort die letzten Reparaturen überwacht. Bis dahin musste klar sein was mitdarf.

Zuhause haben wir einen 3,50 m Kleiderschrank - auf dem Boot 1,20 m - und ein paar Schubladen. Da wir auch im Winter dort sind, brauchen wir nicht NUR die Sommersachen. Aber 5 Strickjacken??? 5 lange Hosen?? Blusen & Kleider für bessere Anlässe, Schuhe mit Absatz? Das passt nun wirklich nicht und wird auch eher nicht gebraucht werden.

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Thorsten braucht Hemden, wenn er mal ins Büro nach Frankfurt muss, aber welche sollen mit? Als ehemaliger Business-Hemden-Träger git es natürlich eine schöne Auswahl. Da müssen Entscheidungen getroffen werden.

Auch die vielen Anzüge werden nicht mehr gebraucht - oder? Der Zweifel bleibt. Was werden wir in Zukunft noch brauchen und was nicht?


Andererseits können wir uns natürlich auch wieder etwas Neues anschaffen, falls wir falsch entschieden haben.


Das Ausmisten befreit und erschüttert gleichermaßen. Wofür haben wir das alles mal gekauft und warum soo lange gelagert? Wir werden zukünftig mit wesentlich weniger Dingen leben, das ist ein gutes Gefühl. Weniger zum Lagern, Kümmern, Pflegen - halt ein einfacheres Leben.

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Aktualisiert: 22. Jan. 2023

Wie läuft es denn nun wirklich ab?

Was ist zu tun, um auf unser Boot zu ziehen und dann in Griechenland darauf zu leben?

Auswandern, oder ein Wohnsitz in Deutschland?

Versicherungen?

Haus behalten oder verkaufen?

Wo Steuern bezahlen?

Brauchen wir ein "echtes" Büro in Griechenland?

...

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Sehr viele Fragen beschäftigen uns seit Wochen. Nach und nach kommen immer mehr Themen auf, die auf Antworten warten. Häufig sitzen wir am Tisch und diskutieren die weiteren Schritte. Wir merken schnell, dass wir das irgendwie alles sortieren und Prioritäten festlegen müssen. Wir kleben alle Themen auf Post its an unsere Wand im Flur, damit wir nichts wieder vergessen.

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Dann nehmen wir uns ein großes Projektbuch und erstellen zu jedem Thema eine Seite. Und auch zu jedem Raum in unserem Haus, weil ALLE Sachen raus müssen. Also werden wir verschenken, verkaufen und spenden und natürlich wird auch einiges im Müll landen. Das wird noch viieel Arbeit.

Es gibt Seiten für Steuerberatung, Versicherungen, Finanzen, Krankenkasse ...







Unser größtes Projekt ist erst einmal unser Haus zu verkaufen, von dem wir dachten, dass das am längsten dauert. Aber nach nur 2 Wochen ist das Haus verkauft und heute (22.12.) liegt schon der fertige Notarvertrag auf unserem Tisch. Das ging nun wirklich leichter und schneller als wir dachten. Jetzt ist es amtlich: am 1.3.23 wird das Haus übergeben.

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Durch Recherchieren erfahren wir, dass wir einen Anwalt/Steuerberater in Griechenland brauchen, da einige amtliche Schritte nicht ohne ihn machbar sind. So entwickeln sich langsam die Ideen, wie wir unser "aufs Boot ziehen" verwirklichen. Es gibt so Vieles, was wir nicht wussten. Für unsere Konstellation mit 2 Freiberuflern, die umsatzsteuerpflichtige Rechnungen schreiben, ist es richtig tatsächlich auszuwandern. D.h. keinen Wohnsitz mehr in Deutschland zu haben und in Griechenland eine Firma zu gründen. Dabei hilft uns der Anwalt bestens. Er berät uns per Zoom und E-Mail in verständlichem Englisch und führt uns Schritt für Schritt durch die nötigen Prozesse. Wer darüber mehr erfahren möchte, kann uns gerne kontaktieren. Es ist alles nicht ganz einfach, aber mit dieser Unterstützung kommen wir gut weiter.

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Wenn wir allerdings jetzt auswandern, bleibt die Frage der Krankenversicherung und der Rente. Nach weiteren Recherchen/Beratungen wissen wir, dass wir weiter in unsere Rentenversicherungen einzahlen können und dass wir eine Auslandskrankenversicherung brauchen. Also machen wir uns auch da schlau und schließen Kranken-, Unfall-, Krankentage- und Haftpflichtversicherung ab. Können wir wieder zurück in unsere gesetzliche Krankenkasse, wenn wir wieder in Deutschland leben möchten? In unserem Fall ja, weil wir uns auch in Griechenland sozialversichern müssen, weil wir dort eine Firma haben. Auch unsere Rentenpunkte können wir so weiter "verdienen".


Unsere Steuerberaterin löchern wir mit vielen Fragen, aber ein wirkliches Problem entsteht für uns nicht mehr.

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Ein Termin mit der Finanzberaterin steht an. Das Geld aus unserem Hausverkauf soll ja so für uns arbeiten, dass wir unbeschwert ins Rentenalter kommen können. Rentenlücken müssen geschlossen werden - wir sind schließlich schon 59! Da bleibt nicht mehr soo lange Zeit. Wir bekommen eine super Beratung und können uns jetzt über den Jahreswechsel ein paar Gedanken zu Geldanlagen und Renten machen, damit wir Anfang März unser Geld gut anlegen werden. Aber auch hier sind wir in guten Händen und gut im Zeitplan.


Auf viele unserer Fragen haben wir inzwischen Antworten und es klärt sich alles nach und nach. Wir sind sehr fleißig, was die Beschaffung von Informationen angeht - so muss z.B. meine Geburtsurkunde angefordert werden, die für die Einwanderung benötigt wird. Aber alle Ämter und Berater arbeiten flott und liefern in einem tollen Tempo. Es geht schneller voran als wir dachten, sodass ich sogar ein paar Stunden Zeit finde, um diesen Blogartikel zu schreiben.

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Für unsere Hauseinrichtung haben wir eine großartige Lösung gefunden. Unsere Kinder und deren Freunde können natürlich einiges gebrauchen und einzelne Teile finden Abnehmer im Freundeskreis. Aber das Thema "Entrümpeln" macht uns wahnsinnigen Stress. Aber auch für dieses Thema gibt es Fachleute und so haben wir einen jungen Mann gefunden, der unser Haus entrümpelt, nachdem wir alles entfernt haben, wofür wir Abnehmer gefunden haben. Aber diese Dinge werden nicht in Container und in den Müll wandern, sondern es besteht ein Kontakt zu ukrainischen Flüchtlingen, die Vieles noch gebrauchen können. So bekommen unsere restlichen Möbel, Kleidung und Alltagsgegenstände noch ein weiteres Leben bei Menschen, die sie dringend gebrauchen können. Und wir sparen uns die vielen Wege zum Sozialkaufhaus, Mülldeponie oder die vielen ebay Kleinanzeigen. Ein paar Dinge von Wert verkaufen wir noch, aber alles andere können wir guten Gewissens auch spenden.

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So nach und nach hat sich jetzt alles geklärt und muss "nur" noch abgearbeitet werden. Wir werden nur wenige Dinge aufbewahren (müssen) wie z.B. 10 Jahre Buchführung unserer Berufe. Die Archivkartons stellt netterweise ein Bruder bei sich unter. Ansonsten tauschen wir Kleinigkeiten aus, die hier eine bessere Qualität haben als auf dem Boot. Das ist Minimalismus pur sich nur noch auf das zu beschränken, was wirklich gebraucht wird. Und mal ehrlich - wer braucht schon 5 Strickjacken oder 2 Wintermäntel. Auf dem Boot müssen wir da mangels Stauraums sehr genügsam sein und vermutlich auch dort nochmal ausmisten. Aber auch das werden wir schaffen.



Jetzt gönnen wir uns erst einmal eine Weihnachtspause und im neuen Jahr werden wir die weiteren Aufgaben in Angriff nehmen.

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