... was wir uns dabei gedacht haben.
Es ist 7.30 Uhr als ich aufwache. Leicht verwirrt, gebe ich zu. Warum ist das so kalt? Sooo waaahnsinnig kalt? Ich liege in meinem "Bootsbett" und friere. Es ist der 12.3.22 und wir sind in Kroatien. Nachttemperatur -1°. Tagsüber ist es immerhin 8° und sonnig. Die Heizung funktioniert noch nicht - es gab Reparaturen im Motorraum und sie wurde abgeklemmt.
Also wird ein Heizlüfter in der Schlafkabine und einer im Salon gestartet. Volle Kanne versteht sich. Und Paff! - knallt die Sicherung raus. Dafür sind die Steckdosen nicht ausgelegt. Also nochmal: kleineres Gebläse ...
Nach einer 1/2 Stunde können wir dann unser Bett verlassen, ohne zu erfrieren. Oben scheint die Sonne in den Salon und es wird schon angenehm warm. Erstmal Kaffee und Tee kochen und frühstücken.
Und so ist das im Bootsalltag: nachdem die Mechaniker im Motorraum, der über unseren Salon zu begehen ist, offensichtlich mit einer Flex Metall gesägt haben, ist überall feinster Metallstaub. Auf allen Flächen und in allen Schränken, in Geschirr, Töpfen, Besteck - einfach überall. Nachdem wir also gefrühstückt haben, geht die Putzerei los.
Das ist eigentlich jedes Frühjahr so. Erstmal wird ALLES geputzt, weil sich über das Winterhalbjahr so einiges an Staub angesammelt hat. Und/oder Mechaniker an Bord waren ...
Ich liebe es bei der Hausarbeit aus dem Fenster zu gucken in dieses tolle Blau am Himmel und im Wasser. Selbst einfachste Arbeiten bekommen einen Flair von Bootsromantik. "Spülen mit Blick" denke ich z. B. immer. Und jetzt weiß ich auch wieder warum wir hier sind: Es ist einfach soo schön hier! Wir lieben unser Boot und die Gegend hier. Und wenn ich in der Mittagszeit mit einem Kaffee noch dick eingemummelt am Bug sitzen kann, könnte ich weinen vor Glück. HIER will ich sein.
Dann aber schnell wieder rein, weil doch noch ein scharfer Wind weht. Aber schön war es trotzdem.
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