Tag 1:
Am 10.5 bekamen wir Besuch von unserem Sohn Till, der uns für eine Woche an Bord mit „Workation“ (work & vacation) begleiten wollte.
Glücklicherweise waren die Tanks an Bord installiert und nach dem letzten Besuch des Mechanikers zum Entlüften der Dieselleitungen auch betriebsbereit. Es konnte also losgehen. Nach der Arbeit am Montagnachmittag ging es zum Tanken und anschließend für einen kurzen Schlag in eine Bucht hier in der Nähe. Die Fahrt dauerte eine Stunde und brachte uns in eine ganz ruhige Bucht bei Grebastica. Auf dem Weg dorthin wurden wir durch spielende Delfine an unserem Bug begrüßt. Das ist immer wieder ein tolles Erlebnis!
Die Bucht bei Grebastica eignet sich prima zum ankern. Sie ist sehr geschützt und lässt den Anker im Sandboden super gut halten. Da überhaupt kein Wind angesagt war und auch keiner kam, hatten wir einen ganz ruhigen Abend mit tollem Sonnenuntergang und anschließend eine traumhafte Nacht vor Anker. Die Halbinsel, die die Bucht vom Meer abgrenzt, hat eine sehr schöne Besonderheit. Es gibt hier eine Mauer,die die Halbinsel vom Festland abgrenzt. Diese Mauer wurde vor vielen hundert Jahren zur Verteidigung vor den Osmanen gebaut und hat diese wohl erfolgreich von der Eroberung abgehalten. Die Mauer steht immer noch fast vollständig und bietet so einen pittoresken Anblick insbesondere zum Sonnenuntergang.
Nachdem wir den Anker gesetzt hatten und die Motoren, Tanks und die restliche Technik überprüft hatten, gab es das obligatorische Ankerbier auf dem Panoramadeck (so nennen wir unsere “Terrasse”). Die Sonne ging langsam unter und es war eine tolle Stimmung. Ich
habe dann den Grill angemacht und ein schönes Rib-Eye-Steak zubereitet. Bestes dryaged Rib-Eye aus Irland von meinem Lieblingsfleischversender „Fleischrebellen“. Ich hatte mir kurz vor der Abfahrt aus Deutschland ein schönes 2000g Stück schicken lassen. Teilweise eingefroren und vier schöne ca. 400g-Stücke für den Grill gleich draußen
gelassen. Die ersten zwei Stücke kamen in dieser Bucht auf den Grill und die nächsten zwei Stücke am Tag drauf. Lecker!!!
Dazu gab es einen schönen Salat. Perfekt!
Den Abend haben wir dann bei Bier und Orahovac (Walnuss-Schnaps) ausklingen lassen. Wir hatten dann auch die richtige Bettschwere 😉
Tag 2:
Das Wasser war morgens spiegelglatt und so ist es eine ganz besondere Stimmung, wenn man die erste halbe Stunde nach dem Verlassen der Koje auf dem „Panorama-Deck“ sitzt und einfach die Ruhe genießt. Traumhaft schön! So lässt sich auch die Dusche auf der Badeplattform mit anschließendem Sprung ins frische Wasser ertragen. Leider musste für mich der Sprung ins Wasser ausfallen, da ich mir am Abend vorher den Rücken verdreht hatte und eine sehr schmerzhafte Verspannung hatte. Ich befürchtete, dass durch das mit knapp 20 Grad warme bzw. kalte Wasser der Rücken noch schlimmer werden würde. Ich bewegte mich die nächsten drei Tage doch recht vorsichtig und hatte unschöne Schmerzen. Kerstins heilende Massagen halfen und nach drei Tagen ging es wieder fast schmerzfrei und auch mit Sprung ins Wasser 😊
Nach der ersten Arbeitseinheit fuhren wir Richtung Norden in eine Bucht mit Bojen an der Insel Kakan. Es war eine knapp zweistündige Fahrt, die wir als verlängerte Mittagspause organsierten. Die Arbeit ging an der Boje in dieser traumhaften Bucht nochmals viel leichter von der Hand. Das schöne ist, dass in nahezu allen Buchten und auf allen Inseln die LTE-Versorgung für das Internet perfekt ist. Die Technik ist überall neu und auf dem modernsten Stand. Das ist natürlich die Voraussetzung für uns digitale Nomaden.
Die Farbe des Wassers hier in der Bucht ist smaragdgrün. Karibikfeeling pur!!! Der Grill wurde abends wieder angemacht und leckerstes Steak gegrillt. Dazu gab es wieder einen feinen Salat. So kann man die Abende an Bord genießen. Da die Nacht sehr ruhig war, haben wir geschlafen wie in Abrahams Schoß.
Tag 3:
Kerstin und ich wachen recht früh (zwischen 6 und 7) auf und so kann man die Ruhe in so einer schönen Bucht wirklich genießen. Morgenroutine bestand wieder aus duschen mit der Außendusche auf der Badeplattform und (fehlendem) Sprung ins frische Wasser. So könnte für mich jeder Tag beginnen. Um 8 Uhr beginnt wieder sehr erfrischt der Arbeitstag vorm Laptop. Die verlängerte Mittagspause wird wieder für die Fahrt in die nächste Bucht genutzt. Die wunderschöne Fahrt durch die Kornaten ins Naturschutzgebiet Telascica entschädigt für die längere Arbeitssession am Abend! Die Arbeit macht sich leider nicht von alleine.
Auch hier lagen wir an einer Boje. Die Kosten hierfür waren diesmal wohl in den Eintrittsgebühren für den Naturpark (250 Kuna, ca. 33 Euro) enthalten, zumindest kam niemand zum Kassieren.
An diesem Abend blieb der Grill kalt und es gab irgendwas Leckeres (Ich habe vergessen was …)
Wie auf der ganzen Fahrt war auch diese Nacht windstill und ruhig, somit war auch ein erholsamer Schlaf gegeben.
Tag 4:
Dieser Tag begann wieder recht früh und diesmal auch mit einem beherzten Sprung ins 20 Grad warme bzw. doch recht frische Wasser, wenn man noch bettwarm ins Wasser hüpft. Nach zwei Runden um das Schiff empfinde ich das Wasser als angenehm 😊
So kann der Arbeitstag beginnen. Auch an diesem Tag wird die Mittagspause zur Fahrt genutzt und wir besichtigen noch schnell die steilen Klippen von der Wasserseite aus bevor wir in eine Bucht an der Insel Pasman fahren. Die Klippen sind auch vom Wasser aus spektakulär!
Die ruhige Bucht mit dem schönen Namen Soline bietet wieder Bojen, die mit 200 Kuna recht preiswert sind. Man liegt geschützt und zu dieser Zeit noch recht einsam in der Bucht. Es war nur noch ein weiteres Schiff mit uns hier. Leider hatte die von unserem letzten Besuch bekannte Konoba noch nicht auf. Hier liefen die Arbeiten zur Saisonvorbereitung aber auf vollen Touren. Beim nächsten Besuch in dieser Bucht ist sie bestimmt geöffnet.
Nach dem Arbeitstag springe ich noch schnell ins Wasser und drehe ein paar Runden ums Boot. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Soße aus dem Glas. Schnelle Küche für Faule, aber auch ganz lecker.
Tag 5:
Die Nacht war wieder sehr ruhig und friedlich. Das Bad im Meer am Morgen erfrischt und weckt alle Lebensgeister! So kann der Tag beginnen.
Da der Morgen bis zum frühen Nachmittag mit Terminen voll ist, überlegen wir erst am Nachmittag wie es weitergehen soll. Ursprünglich war geplant im Norden der Insel Murter zu ankern. Da aber die Bucht so schön ist, beschließen wir eine zweite Nacht hier zu verbringen.
Leider kamen am Nachmittag zwei große Motorboot voll mit partywütigen Menschen, die ihre Musik laut abspielten und mit verschiedenen Wasserspielzeugen wie Scooter und schnellen Dinghys die Bucht zu ihrem Spielplatz machten. Das natürlich ohne Rücksicht auf alle anderen in der Bucht. Diese Unart und Rücksichtslosigkeit nimmt leider immer mehr zu. Wir hatten dies allerding noch nicht so früh im Jahr erwartet.
Um dem unweigerlichen Partylärm zu entgehen, haben wir den Standort bzw. die Boje gewechselt und sind an das entgegengesetzte Ende der Bucht gefahren und haben uns dort eine Boje gesucht. Das war auch gut so, denn die Party mit sehr lauter Techno-Musik ging bis 4:30 Uhr! Eine Zumutung auch für die Feriengäste in den Ferienwohnungen an der Bucht. So kann man den Ruf von Wassersportlern auch ruinieren!
Wir waren allerdings weit genug weg und konnten somit recht gut schlafen.
Tag 6:
Am letzten Tag, einem Samstag haben wir (vergleichsweise) lange geschlafen und sind nach einem ausgiebigen Frühstück in die Marina Kremik zurückgefahren!
Fazit: Es war eine tolle erste Tour mit schönen Eindrücken und einem sehr harmonischen Miteinander!
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