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Aktualisiert: 27. Apr. 2023


Natürlich sind wir hier nicht allein. Wir sind in einer riesigen Marina mit 1250 Schiffen. Hier ist selbst in der Vorsaison einiges los und wir können Menschen treffen, die unser Bootsleben bereichern. Aber das habe ich nicht gemeint...


Wir sind nicht allein mit dem Traum vom Leben auf einem Boot. Sogenannte "liveaboards" gibt es viele. Gebt das Wort mal bei Youtube ein, dann werdet ihr viele Kanäle zu diesem Thema finden. Das ist für viele Zuschauer eine Inspiration es auch zu versuchen.


Wir haben, seit wir im März aufs Boot gezogen sind, schon 3 Paare kennengelernt, die es uns gleichgetan haben (jetzt ist Ende April). Noch in Kroatien trafen wir Nicole und André, die wir schon aus dem letzten Jahr kannten. Sie hatten sich letztes Jahr ein Segelboot gekauft und viel Zeit darauf verbracht. Über den Winter hatten sie sich überlegt auf Schiff zu ziehen - Vollzeit. Eigentlich ähnlich konsequent wie wir. Sie haben ihre Firma und ihr Haus verkauft und sind schon im Februar aufs Schiff gezogen. Sie überlegen auch nach Griechenland zu kommen, evtl. aber erst im nächsten Jahr. Beide arbeiten noch in einem Business weiter, das sie vom Boot aus betreiben können. So ganz aus dem Arbeitsleben zurückziehen möchten sie sich noch nicht. Beide sind sehr ergebnisoffen, wo es für sie hingeht. "Vielleicht so, vielleicht anders - wir werden sehen." Natürlicherweise hatten wir uns viel zu erzählen und sind nach wie vor in Kontakt.


Kaum in Korfu angekommen, lernten wir Carmel und Joe aus England kennen. Sie waren vor zwei Wochen auf ihr Schiff gezogen - Vollzeit! SIE konnte in den vorgezogenen Ruhestand gehen, ER arbeitet vom Boot aus. Es gibt also noch mehr Menschen in unserem Alter, die die Chance ergreifen und ihre Träume wahr werden lassen. Die beiden haben wie wir einen Jahresliegeplatz in der Gouvia Marina und wir werden uns sicher noch oft treffen. Aber kurz nach unserem Kennenlernen sind sie aufgebrochen, um einen größeren Trip nach Kreta zu unternehmen, wo sie ihre Kinder treffen und Zeit mit ihnen verbringen werden. Also werden wir die noch junge Freundschaft erst im Herbst fortsetzen können.


Kaum eine Woche später lernten wir im Hafen Katja und Matthias kennen. Glücklich hier auch einmal ein deutsches Gespräch führen zu können, sprachen wir die beiden an und wurden prompt auf ihren Katamaran eingeladen. Die beiden hatten noch kein eigenes Boot als sie sich immer wieder Youtube-Videos von "liveabords" angesehen haben. Mehr und mehr wuchs bei ihnen der Wunsch auch in dieses Leben einzusteigen. Und aus dem alten Leben auszusteigen. Sie machten sich mit einem Online-Business selbstständig, verkauften das Hotel, das sie bis dahin geleitet hatten und sahen sich nach einem passenden Boot um.


Matthias hatte in jungen Jahren schon seinen Bootsführerschein und Segelerfahrungen gemacht, Katja machte erst im letzten Jahr ihre Scheine. Mit wenig Erfahrung, aber dem unbedingten Willen ihre Pläne umzusetzen, starten die beiden jetzt in ihr Bootsleben. Weil sie gerne in Spanien leben wollen, sind sie mit einem Skipper auf dem Weg dorthin. Unterwegs werden sie Vieles lernen - und vor allem ihr Schiff kennenlernen.

Zusammen Leben und Arbeiten kennen sie ja aus ihrem Hotelgeschäft. Ich bin gespannt, was wir von ihnen hören, denn ich finde es immer sehr mutig, wenn Menschen ohne Bootserfahrung so etwas wagen. Aber toll, dass sie es machen!


Es ist doch erstaunlich, dass wir in 4 Wochen 3 weitere Paare zwischen 50 und 60 kennengelernt haben, die ähnliche Pläne und Visionen wie wir haben. Es gibt natürlich auch etliche Bootsleute, die sehr viel Zeit auf ihren Booten verbringen. Alle haben ihre eigenen Modelle, angepasst auf ihr Leben.


Gegenüber am Steg wohnen Sue und Kevin, die 2 Wochen auf dem Boot und 2 Wochen in England leben.

Wir kennen Tina und Eberhard, die die ganze mediterrane Saison (April - Oktober) auf ihrem Boot leben.

Oder Susanna, die das Gleiche tut.


Und natürlich gibt es viele Rentner, die so viel Zeit wie möglich auf ihren Booten verbringen.


So viele Lebensgeschichten. So viele Gründe für ein Leben auf dem Boot ⚓.










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Regen, kalter Wind, niedrige Temperaturen, zugige Duschen ...

Was für ein Start in unserer neuen Heimat. Korfu überrascht uns mit wildem Wetter. Erst kommt der angekündigte Sturm und wir sind wieder einmal sehr dankbar, dass wir das perfekte Wetter für die Überfahrt hatten. Nach dem Sturm sollte sich das Wetter bessern.

2 Tage Sonne - HURRA. Barfuss und liveaboard Bootsleben pur. So soll es sein!

Danach für die nächsten 2 Wochen ein Mix aus kaltem Wind, Regen und vielen Wolken.


Sind wir nicht u. a. wegen des guten Wetters hierhergezogen? Wollten wir nicht am Anfang direkt einiges am Schiff machen. Scheinbar waren meine Erwartungen etwas hochgesteckt.


Egal, jetzt heißt es erstmal einleben. Das bedeutet, dass wir sehen, wo wir einkaufen können. Wo gibt es welche Restaurants, Geschäfte, Dienstleister. Was hat überhaupt schon geöffnet. Und da werden wir positiv überrascht. In Gouvia, dem kleinen Dorf, an dem die Marina liegt, gibt es schon viele geöffnete Restaurants, nicht zuletzt 2 davon in unserem Hafen, neben 3 Bars. Hier tummeln sich abends die wenigen Bootsleute, die jetzt schon in der Marina sind.


Sehr schnell stellen wir fest, dass wir zu Fuß nicht weit kommen werden und mieten uns für ein paar Wochen ein Auto. Freiheit pur! So spontan wie wir sind, können wir uns jetzt, wenn uns danach zu Mute ist aufmachen und die Insel erkunden.

UND DIE IST SCHÖN!!! WUNDERSCHÖN!!!


Bildergalerie - bitte auf > klicken!


Korfu hat einen hohen Bergrücken (höchster Berg Pantokrator 905 m) und nach jeder Kurve werden wir mit schönsten Ausblicken belohnt. Ständig denken wir: "Kann es denn noch schöner werden?" Und es kann. Unglaubliche Klippen, türkises Wasser, in der Ferne die schneebedeckten Berge Albaniens (die für den kalten Wind verantwortlich sind). Superschöne Buchten, die alle vom Wasser aus noch entdeckt werden wollen und Olivenbäume, wohin das Auge blickt.



Korfu ist eine sehr grüne Insel. Oliven und Zypressen bestimmen das Landschaftsbild. Auf den Autofahrten fahren wir durch kleine und kleinste Straßen und Dörfer - einige sehr hübsch, andere verfallen. Es gibt Burgen zu besichtigen und kleine Dörfer in den Bergen und am Meer.

Wir wissen wieder, warum wir uns in diese schöne Insel verliebt haben! Überall locken kleine Cafés und Restaurants. Der Cappuccino schmeckt und das Bier auch.


Das soll jetzt unsere neue Heimat sein. Unglaublich. Doch so langsam wird es wahr. Wir knüpfen erste Kontakte und lernen Menschen kennen, die hier immer oder sehr viel leben. Ein Abend in einer Musikkneipe, ein Treffen mit anderen Auswanderern im Café. Wir sammeln viele Geschichten und tauschen uns aus. Uns gefällt das und es ist sehr spannend zu hören, warum es andere Menschen hierher, bzw. aufs Boot verschlagen hat.



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Heute am Nationalfeiertag der Griechen, 25.3., sind wir in unserem neuen Heimathafen Gouvia Marina auf Korfu angekommen. Nach 360 Seemeilen an 6 Tagen haben wir unser Ziel heute Mittag erreicht. Wir sind glücklich, dass wir nun hier sind und vor allem, dass alles so hervorragend funktioniert hat.

Unsere Crew, Thorsten, unser Freund Rainer und ich waren ein gutes Gespann. Wir haben alle anfallenden Arbeiten gut miteinander bewältigt. Die Stimmung war bestens. Das Wetterfenster war zwar etwas knapp bemessen, aber sehr gut - mit wenig Welle und Wind und meistens Sonne. Es gab keine nennenswerten Schwierigkeiten - außer die Sache mit dem Beiboot aus dem letzten Beitrag. Nun sind wir in unserem neuen Leben angekommen! Oder??? Ich kann es noch nicht sagen. Alles ist noch zu unwirklich.


Die Überführung eines Bootes ist kein Urlaub!

Wir haben unser Boot von Kroatien nach Korfu/Griechenland überführt. Das ist anders als nette Fahrten zu verschiedenen Buchten zu machen. Und sicher auch anders als unser geplantes Leben auf dem Schiff. An 6 Tagen fast den ganzen Tag fahren ist anstrengend, auch weil der Motor natürlich die ganze Zeit brummt. Aber das Boot schwankt, man muss gut aufpassen, sich bei jedem Schritt festhalten. Und der Fahrtwind bläst einem um die Nase. Tatsächlich hatten wir Winterjacken an, oder sind von drinnen gefahren. Beides hat etwas für sich! Draußen ist es schöner, aber manchmal zu kalt, drinnen kann man beim Fahren Kaffee kochen und die Wege sind kürzer. Aber es ist laut wegen des Motors.


Wir sind täglich 8 – 10 Stunden gefahren, um innerhalb des guten Wetterfensters, das sich gerade anbot in Korfu anzukommen. Wir mussten es innerhalb 1 Woche geschafft haben, weil dann wirklich schlechtes Wetter aufzieht mit Sturm und hohen Wellen. Also konnten wir es nicht besonders entspannt angehen lassen.


Am vorletzten Tag sind wir 15 Stunden gefahren, allerdings bei besten Bedingungen. Sonne und kein Wind und auch keine Welle, was mir ja so gerne Übelkeit verursacht. Wir sind um 7.00 Uhr gestartet, um noch bei Helligkeit anzukommen, haben dann aber nach 2 Stunden entschieden bis nach Griechenland durchzufahren. Dann hätten wir am letzten Tag nur noch 4 Stunden Fahrt und wären mittags da. Das war eine wirklich gute Idee und wir haben die Insel Erikoussa, die nördlich von Korfu liegt gegen Mitternacht erreicht und dort geankert.

Den ganzen Tag fahren bedeutet: gute Vorbereitung hinsichtlich Essen und Getränken treffen. Eincremen!!!! Alles, was sich bewegen könnte wegräumen. Abwechselnd steuern, damit alle mal Pause machen können – und Langeweile. Weil man nicht besonders viel machen kann während der Fahrt. Wir daddeln auf den Handys, die Männer versuchen es mit angeln (bisher ohne Erfolg), wir trinken Kaffee und essen Brote. Und gucken in die Ferne. Auf dem Wasser ist auch nicht besonders viel los.


Die beste Variante für mich ist es, mir mein Buch vorlesen zu lassen, weil mir beim selbst lesen auch manchmal schlecht wird. Ich entdecke interessante Podcasts und höre schöne Musik. Oder mache auch einfach mal gar nichts. Das ist nach der hektischen Zeit vor der Abreise mal wieder eine ganz neue Erfahrung.


Lange aufs Meer blicken und die Gedanken schweifen lassen. Zu unserer Abreise, den Freunden, zu dem was wir zurücklassen. Und auch Vorfreude auf neue Erfahrungen, ein neues Land mit neuer Sprache. Aber so richtig glauben kann ich es eigentlich nicht - dass wir jetzt wirklich auf unserem Boot leben. Verrückt!?!

Jetzt sind wir hier in unserer neuen Lebenswirklichkeit und werden von freundlichen Griechen begrüßt. Heute ist Nationalfeiertag und alle haben sich schick gemacht. Den ganzen Tag wird gefeiert, was wir auch in der Marina merken. Laute, griechische Musik und lebhafte Gespräche. Was für ein schönes Willkommen!



Wir sind sehr gespannt, was die nächste Zeit bringt, und werden es gerne weiter mit euch teilen.








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